Wissenschaftspreise

Die Geisteswissenschaften sind unentbehrlich für das Nachdenken über Grundfragen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft. Seit 2022 verleiht die Stiftung daher alle zwei Jahre den Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften. Sie zeichnet damit zwei besonders herausragende Werke aus. Der Preis soll die Aufmerksamkeit auf den Wert der Geisteswissenschaften für unsere Gesellschaft richten und zugleich Motivation für den Nachwuchs in den Geisteswissenschaften sein. Der Preis wird nur für Dissertationen und Habilitationen verliehen.

Eine Bewerbung oder Nominierung ist nicht möglich. Der Wissenschaftliche Beirat wählt die Preisträgerinnen und Preisträger innerhalb einer zweijährigen Periode aus den bereits von ihr mit einem Druckkostenzuschuss geförderten Arbeiten aus. Die Zweijahresperiode entspricht dem Intervall zwischen zwei Preisverleihungen.

Bereits in der Diskussion über die Anträge für Druckkostenzuschüsse setzt der Beirat besonders herausragende Arbeiten auf eine sogenannte Longlist für den Preis. Nach Erhalt der Belegexemplare berät er in einer weiteren Sitzung, welche Bücher in die engere Auswahl kommen bzw. auf die Shortlist gesetzt werden. Aus dieser Shortlist wählt der Wissenschaftliche Beirat die zwei zu würdigenden Talente aus. 

Der erste Preis ist mit 10.000 Euro, der zweite Preis mit 6.000 Euro dotiert. Die festliche Preisverleihung findet in Ingelheim am Rhein im Rahmen einer festlichen Veranstaltung statt und wird jeweils von einem Festvortrag abgerundet.

Die erste Preisverleihung des Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften fand am 12. Mai 2022 in der Saalkirche in Ingelheim am Rhein statt.


Die Preisträger 2022

1. Preis:
Dr. Lars Kreye für seine Dissertation „,Deutscher Wald‘ in Afrika. Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892–1916“, erschienen 2021 bei Vandenhoeck & Ruprecht in der Buchreihe Umwelt und Gesellschaft


2. Preis:
Assistenzprofessorin Dariya Manova für ihre Dissertation „,Sterbende Kohle‘ und ,flüssiges Gold‘. Rohstoffnarrative in der Populärliteratur und Publizistik der deutschen Zwischenkriegszeit“, erschienen 2021 im Wallstein-Verlag


Die Arbeiten von Dr. Lars Kreye und Ass.-Prof. Dariya Manova zeichen sich durch herausragende wissenschaftliche Qualität sowie durch einen internationalen Blick und fächerübergreifende Analyse aus. Beide zeigen auf eindrucksvolle Art, welche wichtige Rolle die Geisteswissenschaften in unserer Gesellschaft spielen können. Insbesondere in Zeiten, die von Umbrüchen, Unsicherheiten und Konflikten geprägt sind, können sie vielschichtige Analysen und Perspektiven, Einordnungen und Denkanstöße bieten.

Die Verleihung fand aufgrund der Corona-Pandemie in kleinem Kreis statt. Den Festvortrag hielt die Publizistin Dr. Franziska Augstein zum Thema „,Wirtschaft, Horatio!‘: Vom Buch, seinem Nutzen und seiner Zukunft“.

Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung als PDF.